Sapera – Mitteilung: Juli 2011
Zehn Jahre und acht Monate Haft für Millionenbetrug
Das Landgericht Würzburg verurteile den früheren Finanzmanager und Anlageberater Helmut Kiener zu fast elf Jahren Haft.
Nach 26 Verhandlungstagen kam die 5. Strafkammer zu dem Ergebnis, dass Kiener zwei internationale Großbanken und fast 5.000 Anleger seiner beiden manipulierten K1-Fonds um etwa 300 Millionen Euro betrogen hat. Der 51-Jährige Aschaffenburger wurde wegen
- zehnfachen Betrugs im besonders schweren Fall,
- 86 Fällen der gewerbsmäßigen Urkundenfälschung und
- fünffacher Steuerhinterziehung verurteilt.
Das Geld diente teils zur Finanzierung des aufwändigen Lebensstils des Angeklagten, teils wurde es zur Provisionierung von Fondsvermittlern und Banken verbraucht. Auch die Verwaltung der angeblich gewinnträchtigen Fonds habe erhebliche Summen verschlungen wurde in der Urteilsbegründung festgestellt.
Kiener hatte im Laufe des Prozesses ein Geständnis abgelegt, jedoch bestritten, daß er von Anfang an Betrugsabsichten gehabt hätte.
Das Gericht sah es als erwiesen an, daß Kieners Betrugssystem auf der jahrelangen Vorspiegelung vermeintlich hoher Gewinne beruhte, die die Fondsverwalter beeindruckten. Auch die Anleger wurden durch falsche Ergebnismeldungen geblendet. Selbst die britische Barclays Capital Bank und der französische BNP Paribas ließen sich auf ähnliche Weise von Kiener betrügen.
Der Kammervorsitzende Volker Zimmermann erklärte, daß das System nur so lange funktionieren konnte, solange Anlegergelder flossen, denn auch Kiener sei klar gewesen, daß keine realen Gewinnchancen vorhanden waren, da das Ganze nicht auf Wertschöpfung ausgelegt gewesen sei.
Die Urteilsbegründung bestätigt damit die Auffassung, die die SAPERA bereits seit Beginn ihrer Tätigkeit im Fall Kiener vertritt.
Der Darstellung des Angeklagten, seine Fonds seien wegen der Finanzkrise im Jahr 2008 zusammengebrochen, widersprach Zimmermann deutlich. Die Finanzkrise habe den Systemzusammenbruch nicht ausgelöst, sondern allenfalls beschleunigt. Auch die Banken, deren Kontrollsystem offenkundig nicht funktionierten, hätten das Betrugssystem Kieners begünstigt.
Das umfassende - wenn auch späte - Geständnis des Angeklagten wertete das Gericht ebenso strafmildernd, wie den Umstand, daß Kiener bisher nicht vorbestraft war. Die lange Haftstrafe begründete das Gericht sowohl mit der tragenden Rolle, die Helmut Kiener im Betrugssystem innegehabt hat, als auch mit der erhebliche Anzahl der betrogenen Anleger und der hohen Schadensumme von 300 Millionen Euro, von der angeblich bis auf einen Rest von 2,5 Millionen Euro nichts übrig sei.
Zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilte das Landgericht Würzburg den als Fondsverwalter agierenden Komplizen Kieners und blieb damit erheblich unter dem von der Staatsanwaltschaft geforderten Haftdauer von knapp 13 Jahren..
Beide Verurteilte nahmen das Urteil an.
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