Sapera – Mitteilung: August 2011

Betrug mittels gefälschter Internetseiten

Das Internet bietet potenziellen Betrügern heutzutage ein weites Betätigungsfeld. Im medialen Zeitalter hat sich der gesellschaftlich weit verbreitete Glaube „es muss wahr sein, weil es in der Zeitung steht“ auch auf das Medium Internet übertragen. So nutzen Betrüger zur Untermauerung ihrer angeblich seriösen Geschäfte zum Beispiel durchaus echt wirkende Internetauftritte.

                                                                                                                                                                                                                                                                           

Die Seiten erwecken auf den ersten – und oft auch auf den zweiten – Blick einen seriösen Eindruck. Texte werden mit Bildmaterial untermauert, sogar Adress- und Telefondaten sind auf diesen Seiten verzeichnet.

Gefälschte Anwaltskanzlei-Seite

Uns liegen Fälle vor, in denen sogar Anwaltskanzlei-Seiten gefälscht wurden.

In einem aktuellen Fall bietet beispielsweise eine spanische Anwaltskanzlei viele Dienstleistungen im juristischen Umfeld an: Das Angebot reicht von Inkasso, Erbschafts-Angelegenheiten, Immobilienkauf in Spanien, Zwangsvollstreckung bis hin zu Scheidungen und Eigentumsübertragungen. Die entsprechenden Anwälte sind in Wort und Bild dargestellt und auch Kanzleiadresse und Telefonnummer fehlen nicht!

Bei genauer Recherche entpuppt sich das Ganze jedoch als Betrug: So gehören die abgebildeten Fotos nicht zu den beschriebenen Personen, sondern sind einfach aus den „Weiten“ des Internets herunter geladen und illegal auf diesen Seiten verwendet worden um die Betrachter der Seite zu täuschen. Auf dem Foto, welches angeblich einen Kanzleianwalt darstellt, ist in Wirklichkeit ein Manager eines großen Softwarekonzerns zu sehen. Das Foto des im gefälschten Internetauftritt als Kanzleigründer beschriebenen spanische Richters ist in Wirklichkeit die Abbildung eines südafrikanischen Richters, der mit der angeblichen Kanzlei in Spanien nichts zu tun hat.. Dass weder Adresse noch Telefonnummern zu einem seriösen Anbieter gehören ist ebenfalls Ergebnis unserer Recherchen.

Perfides Schauspiel inklusive

Beim „vor-Ort-Besuch“ wird den potenziellen Investoren zudem ein nahezu „perfektes“ Szenario geboten: So runden beispielsweise die Abholung vom Flughafen, seriös wirkende Büros, das kurze Zeigen von Geldmengen in Koffern - als angeblicher Beweis der Liquidität- das perfide Schauspiel der Betrüger ab.

Es verwundert selbstverständlich nicht, dass sowohl investierte Gelder als auch Gebühren, Vorschüsse o.Ä., die auf die angegebenen Konten der Betrüger in bestem Glauben überwiesen werden, im „Nirgendwo“ verschwinden. So wird die versprochene Geldvermehrung schnell zur Geldvernichtung – jedenfalls auf Seiten derer, die diesen Angeboten vertrauen.

Die Angebote – verbunden mit entsprechenden Erklärungen -, die in Briefen, Mails, Telefonaten und sogar beim vor-Ort-Besuch gemacht werden, sind so phantastisch, dass sie einerseits jeden vernünftig denkenden Menschen ins Zweifeln bringen müssten, andererseits jedoch auch dazu führen, dass die Betrugsmasche immer wieder auf fruchtbaren Boden fällt. Sei es dadurch, dass Menschen auf die Angebote der Betrüger herein fallen, weil sie deren Angebote zur Geldvermehrung in verzweifelter Lage als „letzten Strohalm“ betrachten oder weil schlicht die Gier den Verstand aussetzen lässt!

Für die Betrüger ist es ein Millionengeschäft, das die Gutgläubigkeit – bzw. oft Sorglosigkeit und Naivität – derer ausnutzt, die auf die intensive Recherche und professionelle Prüfung der Angebote im Vorfeld verzichten.

Die SAPERA AG verfügt über langjährige Erfahrung in der Prüfung von Investitionsangeboten.

 

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